Mit einer Gruppe von neun motivierten Naturfreunden aus den beiden Sektionen Langendorf und Obergösgen waren wir am Freitagmorgen auf die 2-tägige Hochtour zum Breithorn aufgebrochen. Mit etwas unsicheren Wetterprognosen starteten wir bei noch strahlend blauem Himmel und einzelnen Quellwolken ab der Bergstation Schwarzsee (2’587m) in Richtung unseres ersten Etappenziels, dem Rifugio Testa Grigia auf 3’480m.

Auf vorerst rot-weiss-roten Wanderwegen gingen wir Höhenmeter um Höhenmeter unserem Ziel entgegen, und wurden dabei mit bester Aussicht auf das Monta Rosa Massiv, den umliegenden 4’000er Riesen sowie auf das im Tal immer kleiner werdende Zermatt verwöhnt. So ging es an einer Steinbockfamilie vorbei via Gandegghütte zum Theodulgletscher. Die einzelnen Quellwolken formierten sich in der Zwischenzeit zu einer geschlossenen Wolkendecke und so gab es zwischendurch auch leichten Regen, was die gute Stimmung in der Gruppe jedoch keinesfalls störte. Einzelne waren nebst Regenjacken ja sogar mit Regenschirmen bestens ausgerüstet.

Angeseilt und mit Steigeisen an den Füssen, gingen wir auf dem Theodulgletscher weiter zur Testa Grigia. Nach ca. 5 Gehstunden dort angekommen, waren spätestens beim traditionellen Apéro die Anstrengungen des Tages wie weggezaubert und auch der feine italienische Weisswein trug seinen Beitrag zur immer mehr aufgeheiterten Stimmung bei, bevor es nach einem leckeren Nachtessen und vollem Magen frühzeitig zu Bett ging.

Die Tagwache um 3.45 Uhr konnte nicht alle begeistern und die bereits sehr dünne Luft auf knapp 3’500m bereitete uns Mühe beim Einschlafen, – doch es sollte sich lohnen! Bereits die ersten Schritte am frühen Morgen auf dem Gletscher weiter in Richtung Breithorn resp. Klein Matterhorn waren bei absoluter Stille, dem wolkenfreien Himmel und dem sich anbahnenden Sonnenaufgang ein absoluter Genuss. Unser Ziel war ab 4000 Meter mit Neuschnee leicht eingepudert, so dass wir eine leichte, 10cm tiefe Spur für alle nachfolgenden Seilschaften legen durften. Mit etlichen Spalten und Rissen ist auch das Breithorn in diesem Jahr heikler geworden. Dennoch, – nach etwas mehr als 3 Stunden Marschzeit haben wir sogar als erste Gruppe des Tages den Westgipfel auf 4’163m erreicht. Das einzigartige Panorama bei strahlendem Sonnenschein mit Blick im Norden zu Eiger, Mönch und Jungfrau sowie den vielen anderen 4000er Bergen ringsherum, entschädigte uns schliesslich für die grosse Mühe. Nach 30 min Panoramagenuss auf dem Gipfel, ging es schliesslich wieder talwärts. Dank den Zermatter Bergbahnen blieb uns auch ein langer Abstieg nach Zermatt erspart. So waren wir am späten Nachmittag bereits wieder zurück in Solothurn. Bestimmt werden wir all diese schönen Eindrücke sowie die gute Kameradschaft noch lange in bester Erinnerung behalten.

Peter Nydegger