Bei prächtigem Wetter erlebten 22 Teilnehmer der Naturfreunde Langendorf eine grandiose Herbstwanderung im Biosphärenreservat Entlebuch. Perfekte Bedingungen und eine atemberaubende Schönheit der Schrattenfluh begleiteten die Gruppe mit Tourenleiter Peter Nydegger den ganzen Tag. Die Route führte ab Sörenberg/Salwideli nach Wagliseiboden, Alp Schlund, Alp Silwängen und via Heidenloch auf den Hengst.

Der ganze Aufstieg erfolgte über bizarre Gesteinsformationen, entstanden in jahrtausendlangen Erosionsprozessen. Bereits der Anstieg mit tief gefurchten Kalkriegeln, Schrunden und Gräben, machte die Schrattenfluh gleich zu Beginn äusserst spannend und reizvoll. Etwas Trittsicherheit war bereits hier gefragt und die Erfahrung aus vielen Bergwanderungen das Jahr hindurch erleichterte das gehen bei heikleren Stellen.

Auf dem Gipfel vom Hengst auf 2092 m angekommen, herrschte bereits grosser Andrang. Dennoch bot der Gipfel Platz für Alle und die verdiente Verpflegung aus dem Rucksack brachte wieder neue Kräfte. Hier oben kamen Gipfelgucker voll auf ihre Rechnung und es eröffnete sich ein herrliches Panorama. Ein wunderbarer Herbsttag, mit klarer Sicht weit über das Entlebuch, das Mittelland und den Jura. Im Süden konnte man den Ausblick auf die majestätische Brienzer Rothornkette und dahinter die Riesen der Berner Alpen geniessen.

Der Abstieg erfolgte in Form eines Rundweges via Türstehäuptli zum Schibegütsch. Beim Abstieg über zwei imposante Eisenleitern durch einen senkrechten Tunnel, konnte die Festungsanlage aus dem 2. Weltkrieg bestaunt werden. Kaum zu glauben, dass da so manche Soldaten in den dürftig ausgestatteten Lagern ausharren mussten. Der weitere Abstieg um den Böli erwies sich anschliessend als eine echte Herausforderung, da Glätte und Schnee den Abschnitt hier rutschig und anspruchsvoll machten.

Dann wurde der Weg wieder flacher und über Wisstane, Schneeberg, Wagliseiboden wurde das Salwideli als Ziel und Ausgangspunkt nach ca. 6 Stunden wieder erreicht. Da man sich nach dem Hengst in 2 Gruppen aufgeteilt hatte, waren die einen bereits beim herrlich gelegenen Berggasthaus Salwideli angekommen, während das andere Team noch auf den Durstlöscher warten musste. Da das sonnige Wetter bis zum späteren Nachmittag anhielt, genoss man bis zuletzt die wunderbare Landschaft rund um die Schrattenfluh, bevor die Rückfahrt angetreten wurde.

Peter Nydegger